19.10.2012 – Erstes Treffen für Patienten mit Lungenfibrose in der Region
Am 24. Oktober 2012 lädt die Thoraxklinik Heidelberg zum Informationsabend Lungenfibrose ein / Interessenten zur Gründung einer regionalen Selbsthilfegruppe gesucht / Vernarbung der Lunge wird oft erst spät erkannt
Sich informieren, mit anderen Betroffenen austauschen und Kontakte knüpfen – dazu sind Patienten mit der seltenen Erkrankung Lungenfibrose, einer Vernarbung des Lungengewebes, und ihre Angehörigen am Mittwoch, den 24. Oktober 2012, herzlich in die Thoraxklinik des Universitätsklinikums Heidelberg eingeladen. Der erste Heidelberger Patiententag zur Lungenfibrose findet von 19 bis ca. 21 Uhr im Albert-Fraenkel-Saal des Schlösschens der Thoraxklinik, Amalienstr. 5 in 69126 Heidelberg-Rohrbach, statt. Die Spezialisten der Thoraxklinik informieren in kurzen Vorträgen über Krankheitsbild, Diagnose und aktuelle Behandlungsmöglichkeiten, die Vorsitzende der bundesweiten Patientenvereinigung Lungenfibrose e.V., Dagmar Kauschka, gibt hilfreiche Tipps und Anregungen für den Umgang mit der unheilbaren Erkrankung. Alle Referenten beantworten anschließend im persönlichen Gespräch Fragen zum Thema.
Im Rahmen des Informationsabends wollen die Ärzte der Thoraxklinik und Vertreter von Lungenfibrose e.V. zudem das Interesse an einer regionalen Selbsthilfegruppe ausloten. Gesucht werden engagierte Betroffene, die an der Entstehung einer Regionalgruppe im Rhein-Neckar-Kreis mitarbeiten möchten. „Die Hilfe zur Selbsthilfe ist für uns gerade bei seltenen Erkrankungen sehr wichtig – daher gehört die aktive Unterstützung einer Selbsthilfegruppe für uns zum Therapiekonzept. Nur im gegenseitigen Austausch können Betroffene sich untereinander Ratschläge geben, die oft ein Mediziner so nicht vermitteln kann”, sagt dazu Privatdozent Dr. Michael Kreuter, der die Ambulanz für interstitielle und seltene Lungenerkrankungen, Abteilung für Pneumologie und Beatmungsmedizin der Thoraxklinik Heidelberg leitet.
Betroffene und Ärzte wollen seltene Erkrankung bekannter machen
Mehr als 100 Lungenerkrankungen können zu einer Lungenfibrose führen. Alles beginnt mit einer Entzündung in den Lungenbläschen, wo der Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid zwischen Luft und Blut stattfindet. In Folge der Entzündung vernarben die feinen Strukturen der Lunge (Fibrose): Es bildet sich vermehrt Bindegewebe zwischen Lungenbläschen und Blutgefäßen, die Lunge versteift. Das Atmen ist nun deutlich anstrengender und auch die Sauerstoffaufnahme ins Blut ist gestört. Betroffene leiden häufig unter Luftnot und sind nur noch eingeschränkt körperlich belastbar. Bekannte Ursachen sind z.B. rheumatische Erkrankungen, über einen längeren Zeitraum eingeatmete Asbestfasern oder bestimmte seltene allergische Reaktionen z.B. auf Heustaub (Farmerlunge) oder Bestandteile von Geflügelkot (Vogelhalterlunge). Bei den meisten Patienten lässt sich die Ursache allerdings nicht herausfinden.
Zahlreiche Erkrankungen, die zu einer Lungenfibrose führen können, sogenannte interstitielle Lungenerkrankungen, sind selbst unter Ärzten noch wenig bekannt. „Viele Patienten haben bereits einen langen Leidensweg hinter sich, bis die richtige Diagnose gestellt wird. Bei der Lungenfibrose dauert es leider oft bis zu drei Jahren, bis ein Arzt die Erkrankung erkennt“, sagt Professor Dr. Felix Herth, Chefarzt der Pneumologie und Beatmungsmedizin. Gemeinsames Ziel der 2012 gegründeten bundesweiten Selbsthilfegruppe Lungenfibrose e.V. und der Lungenexperten der Spezialambulanz in der Thoraxklinik ist es daher, diese Erkrankungen besser bekannt zu machen und Betroffene zusammen zu führen. „Wir hoffen, dass eine bessere Aufklärung dazu beiträgt, diese Erkrankungen früher zu diagnostizieren und damit erfolgreicher zu behandeln“, so Kreuter.
Weitere Informationen im Internet
Anmeldung und Fragen zum Patiententag:
Dagmar Kauschka, Vorsitzende von „Lungenfibrose e.V.“
Langenberger Str. 805
45257 Essen
Tel./Fax: 0201 / 48 89 90
E-Mail: d.kauschka@lungenfibrose.de
Ansprechpartner der Thoraxklinik:
Priv.-Doz. Dr. Michael Kreuter
Oberarzt Pneumologie und Beatmungsmedizin, Leiter der Ambulanz für interstitielle und seltene Lungenerkrankungen der Thoraxklinik des Universitätsklinikums Heidelberg
Tel.: 06221 396 1214
E-Mail: michael.kreuter@thoraxklinik-heidelberg.de
Bei Rückfragen von Journalisten:
Kirsten Gerlach M.A.
Pressestelle
Thoraxklinik-Heidelberg gGmbH, Amalienstr. 5, 69126 Heidelberg
Tel: 06221 396-2101, Fax: 06221 396-2102
E-Mail: Kirsten.Gerlach@thoraxklinik-Heidelberg.de
Die Thoraxklinik Heidelberg ist ein Krankenhaus der Maximalversorgung mit einer über 100 jährigen Geschichte und seit 2009 zertifiziertes Lungenkrebszentrum. Die Klinik ist einer der Partner des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Heidelberg (NCT). Sie ist spezialisiert auf die Behandlung von Patienten mit Erkrankungen der Lungen, der zentralen Atemwege, des Mediastinums, der Pleura und der Brustwand. Klinische Schwerpunkte sind die chirurgische Behandlung des Lungenkarzinoms, minimal-invasive Verfahren am Thorax, die interventionelle Bronchoskopie und die Anwendung der anti-neoplastischen Systemtherapie. Neben der unmittelbaren Patientenversorgung stellt sich die Klinik der Herausforderung, neue Verfahren der Diagnostik und Therapie zu entwickeln und somit Standards zu setzen. Sie ist eine Klinik am Universitätsklinikum Heidelberg und arbeitet eng mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum zusammen. Die Fachgebiete Thoraxchirurgie und Innere Medizin-Onkologie sind exklusiv an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg vertreten. Die Thoraxklinik verfügt über drei große bettenführende Abteilungen mit den Schwerpunkten Thoraxchirurgie, Innere Medizin-Onkologie und Innere Medizin-Pneumologie/Beatmungsmedizin sowie eine Anästhesie-Abteilung einschließlich Interdisziplinärer Intensivstation. Tägliche interdisziplinäre Konferenzen (Tumorboard) sichern eine leitliniengerechte Diagnostik und Therapie aller anvertrauter Patienten.
www.thoraxklinik-heidelberg.de
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 11.000 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 Departments, Kliniken und Fachabteilungen mit ca. 2.000 Betten werden jährlich rund 550.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.600 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland.
www.klinikum.uni-heidelberg.de
Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
Leiterin Unternehmenskommunikation / Pressestelle
des Universitätsklinikums Heidelberg und der
Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
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Tel.: 06221 56-4536
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E-Mail: annette.tuffs@med.uni-heidelberg.de
Julia Bird
Referentin Unternehmenskommunikation / Pressestelle
des Universitätsklinikums Heidelberg und der
Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 56-7071
Fax: 06221 56-4544
E-Mail: julia.bird@med.uni-heidelberg.de